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Deutschland Das Winterhilfswerk im III. Reich |
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Das Winterhilfswerk veranstaltete vor dem Kriege regelmäßig sogenannte Eintopfessen. Diese fanden in der Zeit von Oktober bis März statt.
Die Essen fanden statt,
1.) in der Öffentlichkeit
2.) in Gaststätten, Restaurants u.ä.
3.) zuhause.
Die Menschen wurden aufgefordert, einmal im Monat zugunsten des Winterhilfswerks auf Fleisch zu verzichten und dafür ein Eintopfgericht am Sonntag zu kochen und die Ersparnisse dem Winterhilfswerk zu spenden. Mit dieser Aktion verschafften sich die sammelnden Männer und Kinder an diesem Sonntag Zutritt zu jeder Familie. Eine sonst im privaten Bereich verbleibende Handlung, wie das Essen am Sonntag, wurde politisiert und zu einem Zustimmungsakt- oder Ablehnungsakt gegenüber dem nationalsozialistischen Regime gemacht.
Das Essen konnte durch den Zellen- oder Blockwart überwacht werden. Andere Möglichkeiten waren Schule, HJ, BdM, Pimpfe usw.
Die öffentliche Bloßstellung sowie der Gruppendruck bei Bekanntwerden des "Nichtessens von Eintopf am Sonntag" sorgten weiter dafür, daß man vorsichtiger wurde.
Das Eintopfessen war ein öffentliches Bekenntnis zu Partei und Führer. Man sah und wurde gesehen. Natürlich waren auch führende Parteigenossen anwesend, die sich zu den Volksgenossen gesellten. Dies sollte einen Solidaritätseffekt hervorrufen, die Einheit des Volkes beschwören.
Einerseits diente das Winterhilfswerk der Vorbeugung von Unmut andererseits diente es der Entlastung der Staatskasse. Davon abgesehen gab es eine solche Institution schon seit der Weltwirtschaftskrise 1929, die die Nationalsozialisten aber als eine Errungenschaft ihrer Partei hinstellten.
Wolfgang H. Hanagarth
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